Vernichtungskrieg Besprechungen: Mathias Brodkorb (Hrsg.): Singuläres Auschwitz?, Banzkow 2011, 179 S. Der
sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Brodkorb
fühlt sich berufen, aus Anlaß von 25 Jahren
Historikerstreit einen Sammelband zum Thema herauszubringen. Er enthält ein
Interview mit Ernst Nolte und Beiträge von Egon Flaig,
Alan Posener, Jürgen Kaube, Heinrich August
Winkler, Christian Meier, Jrön Rüsen
und Wolfgang Wippermann, sowie von Brodkorb selbst. Es sind also
einige der Protagonisten von damals versammelt. Allerdings fehlt Jürgen
Habermas, der sich trotz mehrfacher Bitte weder für ein Gespräch noch für
einen Beitrag bereit fand. Man wird das nicht
unbedingt vermissen, waren doch seine Äußerungen gegenüber Nolte zu keiner
Zeit von Sachkenntnis oder Wahrheitswillen geprägt. Auch sonst kommt der Band
leider kaum über das typisch bundesrepublikanische Debattengewirr um die
Furcht vor "Banalisierung" oder "Relativierung" hinaus.
Man bleibt auf der sekundären Ebene und Meinungsäußerungen wie die Wolfgang Wippermann lassen Zweifel aufkommen, ob so mancher
Professor für Zeitgeschichte von der Existenz einer primären Ebene überhaupt
weiß. Letztlich geht es auch in diesem Band wie stets in der Bundesrepublik
nicht um die Sache, sondern um die Macht der Diskurshoheit. Die werden trotz
mancher Eingeständnisse über die Verlogenheit der Angriffe auf Nolte auch
weiterhin auf absehbare Zeit seine Gegner haben.
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