Vernichtungskrieg Besprechungen: Michael Makovsky: Churchill’s promised land – Zionism and Statecraft, New Haven 2007, 334 S. „Gott behandelt ein Volk so, wie
dieses Volk die Juden behandelt“. Gern zitierte Winston Churchill dieses
Benjamin Disraeli zugeschriebene Zitat und so taucht es auch in Michael
Makovskys Studie über Churchills Verhältnis zum Zionismus immer wieder auf. Makovsky
verfolgt diese wechselreichen Beziehungen über die jahrzehntelange politische
Laufbahn Churchills. Erstaunlicherweise ließ Churchill diesem Motto manchmal
wenig Taten folgen, das kann der Autor zeigen. Zionistische Angelegenheiten
galten Churchill zwar als wichtig, besonders in Kriegszeiten ordnete er sie
jedoch anderen Zielen unter. So sucht man den Namen Churchill beispielsweise
im Umfeld der 1917 abgegebenen Balfour-Deklaration vergeblich. Er äußerte
sich nicht dazu, und auch während des Zweiten Weltkriegs galten ihm jüdische
Angelegenheiten keineswegs als vorrangig. Andererseits nahm er den jüdischen
Anspruch auf Palästina als gerecht und gegeben hin und gab den Zionismus in
seinem berühmt-berüchtigten Artikel über „Zionism versus Bolshevism“ geradezu
als Therapie aus. Makovsky schildert das mit
Sympathie für den Politiker Churchill und den Kriegspremier als „Champion in
War“, ohne auf die Ignoranz Churchills gegenüber den Judenverfolgungen und
Tötungen in Europa besonders einzugehen. So entsteht ein etwas zu einseitiges
Bild.
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