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Besprechungen:

Friedrich Romig: Der Sinn der Geschichte, Kiel 2011, 254 S., Vorwort von Ernst Nolte

Friedrich Romig ist als habilitierter Ökonom und politisierender katholischer Intellektueller bekannt geworden. Der 1926 in Königsberg geborene Autor legt jetzt mit dem "Sinn der Geschichte" ein Alterswerk vor, das stark von dem Eindruck neuerer Lektüre beeinflußt ist, insbesondere von Yuri Slezkines Deutung der Moderne als einer jüdischen Unternehmung und Shlomo Sands Ansicht, das jüdische Volk sei eine Erfindung. Romig stimmt beiden Autoren mehr oder weniger deutlich zu und leitet u.a. daraus die Ansicht ab, die Moderne sei ein Irrlauf, der nicht den göttlichen Intentionen entsprechen und langfristig überwunden werden würde. Des weiteren beschäftigt er sich noch ausgiebig mit Karl Popper, dessen Lehre von der offenen Gesellschaft er für schädlich hält und ablehnt und den er kurioserweise als Chefdenker der deutschen Reeducation ansieht.

Insgesamt ist Romigs Entwurf vom Sinn der Geschichte eine radikal reaktionäre Deutung, in der Aufklärung, Demokratie und überhaupt die Geschichte seit 1789 eine gottlose Unternehmung darstellen. Ernst Nolte nennt in seinem Vorwort die Heraushebung der geschichtlichen Rolle des Judentums bei Romig als Grund für seine Empfehlung. Der Leser muß allerdings bei der Lektüre schon allerhand Geduld mit Romigs Einlassungen mitbringen. Der Sinn der Geschichte ist ihm letztlich Glaubenssache, und wer's nicht erzkatholisch glaubt, hat von der Lektüre eben wenig Gewinn.