|
|||||||
Vernichtungskrieg Chronologie
des Jahres 1939 bis zur Kriegserklärung der Westmächte am 3. September Januar 1939 Polens Außenminister Beck
verbringt den Jahreswechsel 38/39 an der französischen Riviera, um
"große Entschlüsse" zu fassen. 5.1. Auf dem Rückweg nach Polen
trifft Beck in Berchtesgaden mit Hitler zusammen, der dem polnischen
Außenminister ein deutsch-polnisches Nichtangriffsabkommen auf Basis der
Anerkennung der bestehenden Grenzen vorschlägt. Beck weicht aus. 9.1. und 12.1. Der polnische
Botschafter Potocki meldet aus Washington, die
amerikanische Innenpolitik werde von Juden dominiert, die wegen der
Judenverfolgungen bewußt den Krieg mit Deutschland
anstreben würden. Potockis Behauptungen werden das
diplomatische Tagessgespräch in Warschau. 24.1. - Außenminister
Ribbentrops Besuch in Warschau scheitert wegen einer plötzlichen
"diplomatischen Krankheit" Becks. 30.1. - Hitler
"prophezeit" in seiner Reichstagsrede zum sechsten Jahrestag der
Machtergreifung dem europäischen Judentum die Auslöschung, falls es für einen
Krieg verantwortlich sein würde. 31.1. - US-Präsident Franklin
Roosevelt erklärt, Amerikas Sicherheitszone beginne am Rhein. 10.3 - Auf dem 18. Parteitag
der KPdSU wird die Vermehrung der Sowjetrpubliken
propagiert und die Offensivkraft der Roten Armee gefeiert. Stalin kündigt an,
nicht für andere die Kastanien aus dem Feuer holen zu wollen. 14.3. - auf Druck Hitlers gibt
die Tschechoslowakei die Zustimmung zur Unabhängigkeit der Slowakei 15.3. - Einmarsch deutscher
Truppen in die sog. ''Resttschechei'', das Protektorat Böhmen und Mähren wird
errichtet. Premier Chamberlain spricht von innerem Zerfall der
Tschechoslowakei. Das Münchener Abkommen und das deutsch-englische
Konsultationsabkommen seien nicht gebrochen worden. 17.3. - "Tilea-Affäre". Das englische Außenministerium gibt
einen falschen Bericht über die drohende deutsche Besetzung Rumäniens an die
Presse weiter. Großes Presseecho und Druck auf die Regierung Chamberlain sind
die Folge 23.3. - Wiederereinigung
des seit dem Versailler Vertrag keinem Staat mehr zugehörenden und von
Litauen besetzten Memellands mit Deutschland 25.3. - der
englische Botschafter Kennard berichtet von einer
kriegslustigen Stimmung in Warschau. Joseph Goebbels notiert in seinem
Tagebuch, Hitler wolle wegen Danzig Druck auf Polen ausüben, aber "wir
müssen in den sauren Apfel beißen und Polens Grenzen anerkennen". 26.3. - Polen lehnt die
deutschen Angebote endgültig ab und mobilisiert Teile seiner Streitkräfte. 31.3. - Frankreich und
Großbritannien geben eine Garantieerklärung an Polen ab, die auch bei einem
polnischen Angriff auf Deutschland gilt. 3.4. - Hitler befiehlt der
Wehrmacht, einen Feldzug gegen Polen vorzubereiten. 13.4. - Frankreich und
Großbritannien geben Garantieerklärungen an Griechenland und Rumänien ab. 14.4. - US-Präsident Roosevelt
fordert Hitler und Mussolini auf, in Washington Garantien über künftiges
Wohlverhalten zu hinterlegen. Er beabsichtigt damit, beide als die
eigentlichen Ruhestörer in Europa zu kennzeichnen. 17.4. - Beginn des
diplomatischen Gesprächs Deutschlands mit der Sowjetunion. 27./28.4. - Hiter
stellt öffentlich fest, daß das neue
englisch-polnische Offensivbündnis dem deutsch-britischen Flottenabkommen von
1935 und dem deutsch-polnischen Nichtangriffsvertrag von 1934 widerspricht
und beide Verträge daher als nichtig betrachtet werden. 3.5. Maxim Litwinow
wird als sowjetischer Außenminister von Wjatscheslaw Molotow abgelöst, was
aus sowjetischer Sicht den Weg zur Provokation eines Krieges freimachen soll.
Nachum Goldmann läßt die
amerikanische Regierung wissen, daß die Sowjets
dies planen. 19.5. - französisch-polnische
Militärkonvention wird unterzeichnet. Der polnische Vertreter verspricht in
Paris eine siegreiche Offensive gegen Deutschland. 22.5. - Deutschland und Italien
schließen ein Militärbündnis, den sogenannten Stahlpakt, der als Antwort auf
das neue engl.-poln.-franz. Dreierbündnis gedacht
ist. 23.5. - Hitler erläutert der
Wehrmachtsführung die politische Lage und erklärt: "Ich werde nicht der
Idiot sein, der wegen Polen in einen Krieg schliddert". 10.8. Die Republik Polen
bezeichnet einen Brief der deutschen Regierung zum Thema Danzig als
"Angriffsakt" und droht mit Krieg. 20.8. - Molotow überreicht dem
deutschen Botschafter den Entwurf eines Nichtangriffpaktes.
In den westlichen Militärkreisen der UdSSR wird die Mobilmachung ausgerufen. 24.8. - Die Sowjetunion
unterzeichnet den Nichtangriffspakt mit Deutschland. 24.8. - der
schwedische Industrielle Birger Dahlerus beginnt
auf Bitten Hermann Görings einen Vermittlungsversuch mit Großbritannien. 29.8. - in
einer Unterredung mit dem britischen Botschafter Henderson fordert Hitler,
Polen solle innerhalb des nächsten Tages einen bevollmächtigten Unterhändler
entsenden. Die englische Regierung läßt den
folgenden Tag ohne weiteren Kontakt verstreichen, Polen schickt keinen
Bevollmächtigten. 30.8. - polnische Allgemeine
Mobilmachung 31.8. kurz nach 0 Uhr - Der englische Botschafter
spricht bei Ribbentrop vor und erhält die deutschen Verhandlungsvorschläge,
die er vernünftig findet. Er telefoniert gegen zwei Uhr früh mit dem
polnischen Botschafter Lipski, der die Vorschläge nicht entgegennehmen will. 11.00 Uhr - Die englische
Botschaft schickt den Diplomaten Ogilvie-Forbes und
Birger Dahlerus mit einer Abschrift der deutschen
Vorschläge zu Botschafter Lipski. Dieser erklärt, sich nicht für deutsche
Vorschläge interessieren zu müssen, da die polnischen Truppen bald auf Berlin
marschieren würden. 21.00 - Der Warschauer Rundfunk
weist die deutschen Vorschläge öffentlich zurück 1.9. 4.45 Uhr - Beginn der
militärischen Angriffe auf Polen 2.9. - Hitler bietet der
englischen Regierung über Ribbentrop und dessen Mitarbeiter Fritz Hesse den
Rückzug aus Polen und Schadenersatz an, "wenn wir dafür Danzig und die
Straße durch den polnischen Korridor bekommen." Premier Chamberlains Sekretär
Horace Wilson lehnt ab. 3.9. - 11.00 Uhr
Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland.
|
|||||||
|
|||||||
|
|||||||
|