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Vernichtungskrieg

 

Stichwort: Beck, Josef

Josef Beck (1894-1944) Polnischer Politiker, 1932 bis 1939 Außenminister

Beck nahm innerhalb der polnischen Legion am Ersten Weltkrieg teil und blieb wie viele polnische Politiker der Zwischenkriegszeit von diesem Erlebnis geprägt. Nach 1918 blieb er Anhänger von Marschall Josef Pilsudski und gehörte zum engeren Kreis der Pilsudskisten. 1922 bis 1923 war er polnischer Militärattaché in Frankreich, 1926 bis 1930 Minister für militärische Angelegenheiten. Am 2. Oktober 1932 übernahm Beck das Amt des polnischen Außenministers. Er setzte mit seiner Politik die Vorgaben seines politischen Ziehvaters Josef Pilsudski um, der die 1918-22 geschlossenen Friedensverträge nur als eine Zwischenregelung angesehen hatte. Wie Pilsudski erwartete auch Beck eine erneute internationale Krise, die er zu weitreichenden Grenzveränderungen zugunsten Polens nutzen wollte. Warschau sei das natürliche Zentrum der osteuropäischen Politik. Gegenüber dem Danziger Völkerbundkommissar Burckhardt ließ er 1938 durchblicken, den sich andeutenden Untergang Deutschlands zum Erwerb Danzigs, Ostpreußens, Schlesiens und Pommerns nutzen zu wollen.

Gestützt auf den von ihm Ende 1938 erneuerten Nichtangriffsvertrag mit der UdSSR und die bedingungslosen Zusagen der Westmächte für einen polnischen Angriff auf Deutschland im sogenannten Stahlpakt, sah Beck 1939 die entscheidende Stunde gekommen und forcierte den Konflikt mit Deutschland. Sowohl von den Westmächten als auch von der UdSSR im September 1939 durch den Bruch der Verträge verraten, wurde er 1939 nach der Flucht nach Rumänien auf Drängen der Westmächte als Minister abgesetzt und in Rumänien interniert, wo er 1944 starb.

 

Literatur:

Burckhardt, Carl-Jacob: Meine Danziger Mission, München 1980

Beck, Josef: Final Report, New York 1957