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Vernichtungskrieg

Stichwort: Globalisierung

Im Rahmen der internationalen Politik bedeutet der Begriff der Globalisierung die Beeinflussung dieser Politik durch mögliche globale Wechselwirkungen. Dieser Einfluß kann durch wirtschaftliche Abhängigkeiten gegeben sein, etwa durch Abhängigkeit von Export- und Importmärkten, aber auch durch die wirtschaftliche Entwicklung in bisher nicht erschlossenen Gebieten. Auf die europäische Politik in den Zeiten des Vernichtungskriegs hatte insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung in Rußland und den Vereinigten Staaten entscheidenden Einfluß. Beide Staaten traten als west-östliche Flügelmächte zwischen 1914 und 1945 entscheidend in Europa auf, was erst durch die Industrialisierung des 19. und 20. Jahrhunderts in diesem Umfang möglich wurde. Auch die Möglichkeit der beiden Westmächte Frankreich und England, in diesem Konflikt auf wirtschaftliche und militärische Hilfskräfte aus außereuropäischen Gebieten zurückzugreifen, läßt sich als Teil der Globalisierung von Machtpolitik interpretieren.

Ein weiterer Aspekt der Globalisierung ist ihr Einfluß auf das Bewußtsein der handelnden Politiker. Seit etwa 1890 beeinflusste die Globalisierung als mutmaßlich unaufhaltsame Entwicklung die Entscheidungen der europäischen Politik, bereits bevor sie als wirtschaftlich-realpolitisches Phänomen in Erscheinung getreten war.

Literatur:

Stefan Scheil: Logik der Mächte - Europas Problem mit der Globalisierung von Politik, Berlin 1999

Shalini Randeria: Vom Imperialismus zum Empire - nicht-westliche Perspektiven auf Globalisierung, Frankfurt 2009