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Ausgabe Januar 2018 – Hundert Jahre „1918“

Presseschau: Hundert Jahre „1918“ – Im Januar 1918 deutet sich mit den Streiks der Munitionsfabriken erstmals die Revolution an. Die Idee, Soldaten von der Front über Winter wieder in die Betriebe zu schicken, um dort Munition für die angeblich entscheidende letzte Offensive zu produzieren, droht erstmals – um im Bild zu bleiben – ein Rohrkrepierer zu werden.

Dazu die „Junge Welt“

Die „Berliner Zeitung“

Und ein Beitrag aus Österreich – wir sind schließlich einer gesamtdeutschen Perspektive verpflichtet.

Buchbesprechungen:

Ein neuer Aufsatzband zum sogenannten „deutschen Krieg um Lebensraum“ bleibt ohne jede Überraschung. Die üblichen bundesrepublikanischen Historikerseilschaften präsentieren ihre längst überholten Behauptungen einmal mehr als Grundlage für künftige geschichtspolitische Forderungen. Längst sei die Forschung über die Analyse des Verhältnisses von NS-Programmatik und Kriegssituation hinweg und habe „Synthesen“ geliefert, ist von Jost Dülffer in der FAZ zu lesen.

Ein solcher Blick setzt die Akzeptanz der Sicht voraus, daß es eine zielgerichtete NS-Politik zur Eroberung von im kruden Darwinismus konstruiertem ‚Lebensraum im Osten‘ gab, was nur Christoph Diekmann mit einem Fragezeichen versieht.“

Vor allem setzt ein solcher Blick voraus, von den früheren politischen und militärischen Zusammenhängen keine Ahnung haben zu wollen.

Kim Priemel, in Oslo lehrender Historiker, versucht sich am Nürnberger Prozeß. Der latente Hauptvorwurf an die Deutschen sei dort der des „Betrugs“ an der westlichen Wertegemeinschaft gewesen. Deshalb habe man es sich auch geleistet, „doppelte Standards“ einzuführen und die Deutschen wegen Taten als Verbrecher anzuklagen, die man sich selbst durchaus durchgehen ließ. „Betrayal“ lautet der Titel folgerichtig, hier besprochen in den „Sehepunkten“.

Interessante These, doch scheint uns der Betrug in Nürnberg durchaus auch auf anderer Ebene zu finden zu sein.

Eine Besprechung der neuen Biographie zu Theodor Eschenburg (1904-1999) gibt es ebenfalls zu vermelden. Natürlich wird ihm darin als Gründer der bundesdeutschen Politikwissenschaft nun trotzdem vorgeworfen, im Dritten Reich auch ‚jemand‘ gewesen zu sein, Karriere gemacht zu haben. Nach 1945 setzte er das fort und verschwieg dabei pragmatisch die frühere Mitgliedschaft in NS-Organisationen, zum Beispiel in der SS. Es sind eben diese Leute, die nach 1945 in der BRD-Intellektuellenwelt hauptsächlich etwas geworden sind, nicht ohne den Rest der Nation über seine Schuld zu belehren.

Der Rezensent empört sich nebenbei noch, daß Udo Wengst (Institut für Zeitgeschichte), der Autor dieser Biographie, an einer Stelle auf eine Begriffsdefinition von 1988 zurückgreift. Alles zu lange her, meint er. Es sind diese kleinen Details, die zeigen, daß die vermeintlichen Erkenntnisse gegenwärtiger Geschichtswissenschaft eine allzu kurze Halbwertszeit haben.

Ihre Redaktion