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Vernichtungskrieg

 

Stichwort: Chamberlain, Arthur Neville

Arthur Neville Chamberlain (1869-1940) Englischer Politiker, mehrfach Minister, Premierminister von 1937-1940

C. betrieb Zeit in den 1930er Jahren als Finanzminister und Premier eine Politik, die von den Überzeugungen seines Vaters Joseph Chamberlain geprägt war, der um die Jahrhundertwende den Versuch einer wirklichen politischen wie wirtschaftlichen Einigung des britischen Empire unternommen hatte. Neville Chamberlain konzentrierte sich dabei zunächst auf die wirtschaftlichen Fragen und war als Finanzminister für das 1932 geschlossene Zollabkommen von Ottawa verantwortlich, mit dem sich das Empire wirtschaftlich enger zusammenschloß.

Als Premier verfolgte Ch. seit 1937 das Ziel, die internationale Situation durch eine Kombination von Aufrüstung und Zugeständnissen zu stabilisieren. Dafür war er bereit, auch Staaten wie Italien und Deutschland als Verhandlungspartner zu betrachten, was ihn in Gegensatz zur englischen Kriegspartei um Winston Churchill brachte. Der Konflikt zwischen beiden politischen Linien eskalierte 1938, als Churchill den deutsch-tschechoslowakischen Konflikt anheizte, Chamberlain die Situation jedoch mit dem Abkommen von München entschärfen konnte.

Im Frühjahr 1939 mußte Ch. auf innenpolitischen Druck hin gegenüber Deutschland auf Kriegskurs gehen. Er beschuldigte nach dem Kriegsausbruch im September 1939 die Churchill-Gruppe und die amerikanische Außenpolitik, für den englischen Kriegseintritt verantwortlich zu sein. Das eigentlich von Churchill zu verantwortende Scheitern der Besetzung Norwegens im Frühjahr 1940 führte zu Chamberlains Sturz. Nachfolger wurde Winston Churchill.

 

 

Literatur:

Aigner, Dietrich: Das Ringen um England, München 1969

Feiling, Keith: The life of Neville Chamberlain, London 1946