Vernichtungskrieg Stichwort:
Deutscher Bund Der Deutsche Bund
wurde am 8. Juni 1815 auf dem Wiener Kongreß gegründet und bestand bis zum
23. August 1866, als die Regierung Österreichs im Prager Frieden mit Preußen,
der die erste innerdeutsche Teilung besiegelte, seine
Auflösung anerkannte. Er wurde als Staatenbund von 39 deutschen Staaten
konzipiert und umfasste im wesentlichen die Territorien des 1806 aufgelösten
Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. Große östliche Teile der Staaten
Preußen und Österreich gehörten daher nicht zum Deutschen Bund. Die Verfassung
des Deutschen Bundes als bloßer Staatenbund, der nicht alle von Deutschen
bewohnten Gebiete repräsentierte, stellte für die deutsche Nationalbewegung
eine Enttäuschung dar, gegen die sich in der Folgezeit immer wieder Proteste
richteten, von denen das Wartburgfest und das Hambacher Fest besonders
bekannt wurden. Außenpolitisch
gesehen stellte der Deutsche Bund eine Konstruktion dar, die Deutschlands
Rolle als Schauplatz künftiger europäischer Kriege festzuschreiben schien und
zunächst weder eine ökonomische noch eine einheitliche politische Entwicklung
möglich machte. Er förderte den preußisch-österreichischen Dualismus um die
Vorherrschaft in Deutschland. Die Revolution
von 1848 führte im Paulskirchenparlament nach den ersten
gesamtdeutschen Wahlen zu dem gescheiterten Versuch, dem Deutschen Bund eine
demokratische, bundesstaatliche Verfassung zu geben. Dies scheiterte an
innen- und außenpolitischen Widerständen. Dazu gehörte die Ablehnung dieser
Verfassung durch die Monarchien in Berlin und Wien, aber auch die
militärische Intervention Rußlands gegen die Revolution in Österreich, die
sich auf ganz Deutschland auszuweiten drohte. Diese scheinbar
unlösbaren innen- und außenpolitischen Konflikte brachten den preußischen
Kanzler Otto von Bismarck zur Überzeugung, die deutsche Frage könne nur mit
"Blut und Eisen", also durch einen oder mehrere Kriege gelöst
werden. Da Bismarck sich scheute, die österreichische Dynastie der Habsburger
zu entthronen und Österreich in die zum Deutschen Bund gehörenden und
außerhalb liegenden Teile aufzuspalten, folgte den deutschen Einigungskriegen
1866 die erste deutsche Teilung und die Auflösung des Deutschen Bundes. Der
Fortbestand der Monarchien nach 1848 begünstigte diese Entwicklung
entscheidend.
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