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Vernichtungskrieg

 

Stichwort: Geschichtsrevisionismus

Unter Geschichtsrevisionismus wird der Versuch verstanden, eine allgemeine Deutung der Vergangenheit durch ein andere zu ersetzen. Als aktuelles Beispiel in der internationalen Geschichtsschreibung können die Trends zu einer Globalgeschichtsschreibung gelten, die den bisher vorherrschen Eurozentrismus ablehnt und die Geschichte der Neuzeit seit 1500 nicht als Entdeckung der Welt durch Europa, sondern als wechselseitige Vernetzung verstanden wissen will.

In Deutschland ist der Begriff Geschichtsrevisionismus eine vorwiegend im politischen Bereich verwendete und meist negativ besetzte Bezeichnung für Darstellungen der neuesten Geschichte. Er wird häufig in Bezug auf Historiker und deren Arbeiten verwendet, die sich mit der neueren deutschen Geschichte befassen und dabei das nach dem Nürnberger Prozess entstandene Geschichtsbild ganz oder teilweise in Frage stellen. Der Begriff selbst ist nicht exakt definiert und wird hierzulande relativ unterschiedslos sowohl auf Holocaustleugnung und neonationalsozialistische Propaganda, aber auch auf Darstellungen angewandt, die gemäß der Quellenlage eine nicht auf Deutschland als einzig aktiven und aggressiven Staat fixierte Darstellung des Zweiten Weltkriegs geben. Insbesondere Linksextremisten nutzen das Potential des Begriffs häufig zur Denunziation, wobei nicht selten Quellen verfälscht werden. Ein häufig zu beobachtendes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Umdeutung des Schukow-Plans vom Mai 1941 von einem Plan zum beschleunigten Überfall auf die deutschen Truppen zu einem sowjetischen Präventivkriegsplan.

Wissenschaftlich ist der Begriff in seiner gegenwärtigen Prägung nahezu wertlos.

 

Literatur:

 

http://www.bpb.de/publikationen/BM7VVA,0,0,Revisionismus.html

 

Ernst Nolte: Der kausale Nexus - über Revisionen und Revisionsimen in der Geschichtswissenschaft, München 2002