Vernichtungskrieg Stichwort:
1866 - Der innerdeutsche Krieg Im Jahr 1866 kam
es zum Krieg zwischen Österreich-Ungarn sowie einigen verbündeten deutschen
Staaten einerseits und Preußen andererseits. Formaler Anlaß war der seit 1864
andauernde Streit über Schleswig-Holstein. Als preußische Truppen
rechtswidrig Holstein besetzten, rief Österreich-Ungarn die Truppen des
Deutschen Bundes zu Hilfe. Preußen trat daher aus dem Deutschen
Bund aus
und erklärte Österreich am 19. Juni 1866 den Krieg. Nach kurzer Zeit wurde
der Krieg am 3. Juli 1866 in der Schlacht von Königgrätz (Sadowa) zugunsten
Preußens entschieden. Die Niederlage
Österreichs wurde im In- und Ausland als dramatisches Ereignis empfunden.
Berühmt wurde die Äußerung des Kardinalstaatssekretärs Antonelli: Casca il
mondo! "(Die Welt stürzt ein). Militärgeschichtlich
trug der schnelle Sieg gegen Österreich zusammen mit dem früheren Erfolg
gegen Dänemark und dem ebenso schnellen späteren Sieg gegen Frankreich zur
Überzeugung des preußischen Militärs bei, Kriege seien in einer
Entscheidungsschlacht zügig zu beenden. Im Rahmen der
deutschen Nationalgeschichte bedeuteten die von Preußen erzwungenen
Friedensregelungen vor allem die erste
deutsche Teilung. Österreich, das seit Gründung des ersten deutschen Reichs ein Teil davon gewesen war, wurde aus dem
Staatsverbund ausgeschlossen. Andere alte Herrscherfamilien verloren ihre
Gebiete ganz. So löste Preußen das Königreich Hannover auf und stürzte mit
der dort regierenden Welfendynastie eines der ältesten deutschen
Herrscherhäuser vom Thron. Literatur: Theodor Fontane:
Der deutsche Krieg von 1866, Nachdruck der Erstausgabe Berlin 1870/71.
Düsseldorf, Köln 1979 Klaus Müller:
Bismarcks deutscher Bruderkrieg, Graz 2007
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